Herzlich willkommen in der Provence

Coach2Go - Make Life Vantastic
by Oliver Häfliger // Dezember 16 // 0 Comments

<auf und ab>

Anhalten, Ausfliegen und Abheben

Anhalten: Erster Tag der Reise, gleich geht der erste persönliche Prozess los - Yeah!
Ausfliegen: Genau umgedreht,
Tag Zwei, ein kleiner Ausflug ins Nahe Avignon
Abheben: Natürlich gibt es auch am
Dritten Tag wieder einen Prozess, doch diesmal zum Abheben

Tag 1: Abrupter Stopp

Wenn man seit Tagen einem Termin nach dem anderen nach eifert und auf einmal nichts mehr zu tun ist, war da auf einmal eine Leere. Kein Ziel, keine Pläne, Nichts.

Eine kurze Ohnmacht überviel mich. Doch in jedem Ereignis wohnt eine Chance inne. Diesmal war es, dass ich von 100 auf 0 in einer Nacht erleben durfte - zum einen. Zum Anderen wurde mir wieder einmal klar spürbar, wie viele Mustern wir bedienen und künstlichee Aufgaben erledigen, auch wenn sie unter einem angenehmen Deckmantel versteckt sind.

Hier natürlich das Leben im Van, was so toll und aufregend klingt auch anfühlt. Doch wenn man sich der Muster bewusst wird, die wir mit solchen "Goodies" verdecken versuchen, ist die Ernüchterung wie ein kleiner Aufprall auf der Stossstange des Fahrzeugs vor mir. Und dann steht das Fahrzeug.

Jetzt wo meine Fahrt gestoppt war, wurden mir langsam sehr viele Dinge bewusst, die mir vorher nie aufgefallen wären, weil sie einfach an mir vorbei huschten. Danke für diese Notbremsung.

Es war nun regnerisch draussen und ich hatte ja bekanntlich keinen Plan - ausser das Bedürfnis kleinere Besorgungen zu tätigen. Etwas frisches Gemüse vom Händler um die Ecke, ein paar Kerzen, weitere Notizhefte (und diese konnte ich dringenst gebrauchen) und Früchte für das Frühstück.

Also los durch den Regen auf die Mini-Tour in der Region, vorbei am Herzen im Kreisel und schnell wieder ins Trockene, wo ich mir dann einen sehr gemütlichen, schreibenden, geniessenden Nachmittag und Abend im Sein gönnte.

Tag 2: Ausflug nach Avignon
"Spaghetti Bolo" oder doch nicht?

Nach der Arbeit mit mir selbst und der Ruhe, die einkehrte, begrüsste mich der zweite Tag hier in der Provence mit Sonnenschein. Freudig erinnerte ich mich an Avignon, was mir von der letzten Reise in allerbester Erinnerung blieb. Also beschoss ich heute dahin zu fahren. Einerseits um es für einmal ohne Einschränkungen zu erleben und andererseits, mich mein Gedächtnis und Orientierungssinn etwas in Schuss zu halten - Diesmal nämlich ohne Adressen, Reiseführer oder ähnlichem.

Der Weg kam mir allesamt sehr bekannt vor und als ich nach Avignon einfuhr erinnerte ich mich auch an das so ideal gelegene Parkhaus, von wo wir letztes Mal zu Fuss starteten. "Hier ist es" - Parking Palais des Papes - und zack, eingebogen. Die Strasse führte durch ein enges Tor in Schlangenlinie zum Parkhaus und...

...Oh weh! Max. 1.9m! Das sind doch 9 cm zu wenig und damit klar, dass ich es gar nicht probieren muss - auch nicht ganz vorsichtig.

Ich war so dankbar über meine Ausbildung in der Armee als Fahrer. So hatte ich keine Grosse Mühe, den Obi-Van (5.14m)  zu wenden.

Nun ging es los. Ich peilte Parkgarage für Parkgarage an - doch alle sind nur für die besagten 1.9m zugelassen. Auch Offene Parkplätze hatten ein Metalltor von 1.9m Höhe. Dies war spannend. Doch die Lösung ist meist gleich in der Nähe!

Ich fuhr einfach locker um die Stadtmauer und auf einmal waren da Parkplätze rechts der Strasse - prima und genau ein Parkplatz war frei. Gleich bei der Polizeiwache - obwohl ich nicht denke, dass dies einen Unterschied macht.

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Nun war mein Orientierungssinn gefordert, denn das letzte mal waren wir mit Marco Polo Reiseführer bewaffnet und vor allem, wir starteten genau auf der anderen Seite der Innenstadt.

Umwege erhöhen die Ortskenntnis

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Ich merkte schon, wie mein Verstand alles analysieren wollte... doch dann stoppte ich meinen Fredi* (siehe Ende des Beitrags) und bat ihn, mit mir auf meine Gefühle zu achten. Ruhig und zielsicher gingen wir in die Gassen und immer, wenn sich das Gefühl wieder veränderte, passten wir die Route an.

Nein, ich habe nicht DIREKT das Cafè erreicht. Dafür habe ich im Blumenladen einer Seitengasse ganz kleine Weihnachtssterne entdeckt. Und der eine wollte unbedingt mit Obi-Van und mir mit auf die Reise 😉

Die Gegend wurde immer bekannter und auch die Gefühle zeigten es an...
...und dann lag es da an diesem süssen kleinen Place. 

L'Épicerie de Ginette

Drinnen war es einfach nur sehr gemütlich. Am Eingang eine Theke mit selbst gebackenen Kuchen, eine Bar und einen Raum in dem einfache, winzige, hölzerne Tischchen und noch ganz viel anderes standen. Die Tische waren fast alle von einheimischen besetzt.

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Die Speisekarte wurde auch gleich gebracht. Doch für mich war es schon klar, was man in so einem Lokal am besten bestellt "Tarte du jour et une salade vert et du l'eau. Eine leckere tarte caramèl konnte ich mir dann zum Mitnehmen nicht mehr verkneifen, dazu sah sie viel zu verführerisch aus (und so schmeckte sie dann auch).

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Weiter ging es auf meiner Wieder-Entdeckungsreise durch Gassen und um Winkel, vorbei an Kirchen und historischen Plätzen.

Meine Erfahrung zeigte - und auch Fredi spielte mit - dass das Wissen und die Orientierung vollkommen present sind, wenn man es zulässt und im Vertrauen bleibt.

So fand ich dann auch den "duften" Laden von Fragonard, wo ich mir ein neues Duschgel gönnte...

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Die Rückfahrt bescherte mir noch eine Freude mehr. Als ich zu Obi-Van zurück kehrte, erinnerte ich mich, dass ich vergass, ein Parkticket zu lösen - und ich stand ja direkt neben der Polizeiwache...
...aber eine Busse habe ich trotzdem nicht erhalten. Fast wie bei Star Wars als Obi-Wan zu den Imperialen Kämpfern sagte: "Er kann passieren".


Tag 3: Ein weiterer Ruhetag mit Auftrieb

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"Wer schneller vorwärtskommen will, muss langsamer gehen"


Die Nacht war bewegend - die Energie der Raunächte mehr und mehr wahrnehmbar.

Schon dass mich kurz vor dem Schlafengehen um 22.00 eine uralte Freundin anrief und mir "einfach eine schöne Weihnacht" wünschen wollte. Auch sonst war ich etwas überrascht darüber, was sie mir erzählte.

Auch träumte ich sehr konkret , war in klaren Dialogen mit mir bekannten Menschen und erhielt regelrecht Informationen, ja Hinweise, die ich jedoch nicht analysieren möchte, sondern nur wirken lassen - ich werde dies sicherlich bald verstehen. Ich fühlte, wie sich meine Äussere Welt meiner Inneren Welt spiegelte und ich so die Veränderungen in mir wahrnehmen konnte.

Es sollte wieder ein ruhiger Tag werden. Ein Tag der Langsamkeit, der Reflexion, der persönlichen Auseinandersetzung und ein Tag stationär.

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Deshalb machte ich mir auch nach meinen morgendlichen Zeit, ein frisch gemixtes Skyr mit Früchten und "Knusper Knusper" zum Frühstück (es war zwar eher ein Spätstück) und ass es genüsslich draussen in der Sonne. Ich schrieb seitenweise Notizen und Erkenntnisse in mein "schlaues Buch" oder sass einfach nur da und war. Zwischendurch mal das eine oder andere Telefonat...

Das tat richtig gut - Es gab mir noch mehr Vertrauen und den Antrieb so weiter zu fahren. Einfach ohne etwas zu planen oder kontrollieren zu wollen, dem inneren Impulsen folgend.

Und genau so kam in mir der Markt in L'Isle-sur-la-Sorgue auf. Vielleicht ein Ausflug für morgen? Wer weiss das schon?!

*Fredi: Mein Verstand, das bin nicht ICH, sondern ist lediglich ein Teil von mir, welcher seine Arbeit sehr gut macht, ausser er kümmert sich um Dinge, wofür er nicht geschaffen ist (Nein, tue das nicht, das wird nie klappen etc...). Deshalb habe ich ihm einen Namen gegeben - Fredi. So kann ich mit ihm in Dialog treten und ein freundschaftliches Verhältnis pflegen.

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